Festmutterbitten - Freiwillige Feuerwehr Markt Reisbach

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Festmutterbitten

Quelle Text: Dingolfinger Anzeiger 21.05.2019 Monika Bergbauer
Quelle Bilder/Video: Simon Petrat, Hildegard Steiger, Christian Haslbeck / Benjamin Taitsch
Eine Festmutter für das 150-jährige Bestehen
Feuerwehrler stellten sich den Prüfungen der neuen Festmutter Martha Haslbeck
Wenn die Freiwillige Feuerwehr vom 17. bis 19. Juli kommenden Jahres ihr 150-jähriges Bestehen feiert, dann mit Martha Haslbeck als Festmutter. Seit Samstag ist es offiziell, dass sie dieses Ehrenamt bekleidet. Der Zusage ging ein kurzweiliger, humorvoller Abend voraus, der allerhand Proben für die Feuerwehrlehr mit sich brachte.
Doch nachdem sie mit ihrer Familie „ganz g’wiss a hundertprozentige Feierwehrlerin is“ konnte sie gar nicht anders, als der Bitte nachzukommen. So zogen die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr in Begleitung der Partnerinnen erneut in stattlicher Zahl durch den Markt. Der Trommlerkorps und die Reisbacher Musikanten gaben auf ihren Weg zum Schlappinger Hof den Takt vor, wo sie schon von Martha Haslbeck und einigen Festdamen erwartet wurden.

„Wer soll unsere Festmutter werden?“

Festausschussvorsitzender Peter Jobst ergriff das Wort, um die Bitte zu formulieren. „Vui Arbeit ham mir scho verricht, damit des Ganze kriagt a G’sicht“. Der Höhepunkt des Festes soll die Segnung der restaurierten Fahne werden. „Und darin liegt des Punktes Kern: Wer soll denn uns’re Festmutter wer’n?“ Für die Wehr wäre ihre Zusage eine große Freude. Ein Blumenstrauß für sie und ein Präsent für „Festvater“ Franz Haslbeck hatte man nebst einem Fassl Bier mitgebracht. Auch zierten sich Peter Jobst, Erster Vorsitzender Michael Steiger, Erster Kommandant Andreas Beyer und Schirmherr Erster Bürgermeister Rolf-Peter Holzleitner später nicht, ihrer Bitte auf dem spitzen Holzscheit kniend Nachdruck zu verleihen.

„Scheitlknier“ mussten Aufgaben lösen

Gerne übernehme sie dieses Amt, doch vor der Zusage mussten die Bittsteller erst beweisen, dass sie es ernst meinten. Mit ihrem Mann hatte sie sich einige Prüfungen einfallen lassen, die Akteuren wie Zuschauern gleichermaßen Spaß machten. Und so ging es zunächst in den Hof zu den ersten Aufgaben, bei denen es einen Satz Knieschoner für’s Scheitl-Knien zu gewinnen gab. Nachdem Wasser zur Feuerwehr einfach dazu gehört, mussten sie den Praxistest eines Löschrucksacks durchführen, um zu demonstrieren, dass sie auch für neue Löschtechniken aufgeschlossen sind. Die „Scheitlknier“ suchten sich eine Person ihres Vertrauens, die den Test durchführte. Ein angenommener Kleinbrand war mit noch kleinerer Wassermenge aus einer Wasserspritze zu löschen, Zielobjekt war ein Eimer.
Der Reihe nach wurden die vier Männer anschließend wasserdicht in eine „Feuerwehr-Burka“ eingepackt, der Eimer kam auf deren Kopf und die Vertrauenspersonen mussten erneut zielen. Die nächste Stufe war der Test für den Innenangriff bei starkem Rauch. Dazu wurden die Augen der Löscher verdunkelt und nun hieß es, blind in den Eimer zu treffen. Am Ende hatte der Schirmherr mit Marianne Petrat am besten gewählt, nachdem sie die größte Wassermenge im „Brandobjekt“, sprich dem Eimer sammeln konnte.
Im Saal beinhaltete die nächste Aufgabe die Verkehrssicherung. Verschiedene Verkehrszeichen mussten auf den Hänger gepackt werden. Allerdings war das Transportmittel in Form eines Bobbycars für die langen Beine der Erwachsenen die wohl ungünstigste Alternative. Am Ende fetzte Thomas Prinz am schnellsten durch die „Straßen“. Nach dem Abendessen ging es in die nächste Runde. Fahrerisches Können war gefragt, als ein ferngesteuertes Polizeiauto von einem „Groß-„ zu einem „Kleinbrand“ manövriert werden musste, und anschließend wieder möglichst schnell einzuparken war. Hier bewies Benjamin Taitsch das größte Geschick.
Schlussendlich wurde noch die Sensorik abgefragt, nachdem die Aufgabe für drei Festausschussmitglieder darin bestand, mit verbundenen Augen die Füllung von Croissants zu definieren, wobei es natürlich neben den Klassikern auch allerhand „absonderliche“ Kreationen wie Senf oder Kräuterbutter gab.

Die Festmutter konnte überzeugt werden

„Liabe Feierwehrleid, ihr habt’s es geschafft und fast alle Aufgaben mit Bravour gemacht“. Mit den Worten „I werd bei eierm Fest nächstes Jahr die Festmutter sein“, ging der offizielle Teil nach der Bayernhymne zu Ende, wobei der Abend bei Kaffee und Kuchen, spendiert von den Feuerwehrfrauen, ausklang.
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